AGI - Arricciato Gigante Italiano
AGI - Arricciato Gigante Italiano
Der AGI ist eine Frisé-Kanarienrasse, die aus Italien stammt und seit der Weltschau in Portugal im Januar 2001 von der COM anerkannt ist. Der AGI ist eine große Frisé-Kanarienrasse in gerader Haltung. Er ist in allen Kanarienfarben einschließlich der Schecken zugelassen.
Die markantesten Unterschiede zwischen dem AGI und dem Pariser Trompeter liegen in der Brustbefiederung, in der Rückenfrisur und auch im Übergang von Hals/Nacken in die Kopffrisur.
Um die Entwicklung dieser Rasse nachzuvollziehen, sollte man einiges Wissen: 1991 wurde von der FOI (Italien) ein Antrag auf Änderung des Standards für Pariser Trompeter gestellt. Dieser Antrag beinhaltete seinerzeit Änderung der Kopffrisuren und der Brustfrisuren für den Pariser Trompeter. Der Antrag wurde damals abgelehnt. Nach intensiven und ausführlichen Diskussionen der italienischen Züchter beschloss man sich daher mit den vorhandenen Pariser Trompetern mit den Frisuren, die nicht anerkannt wurden, eine eigene Rasse zu schaffen. Dieses ist die Geburtsstunde des Arriciato Gigante Italiano - kurz AGI.
Der AGI ist in allen Gefiederfarben einschließlich Schecken zugelassen. Ringgröße: 3,5 mm - Käfig: Großer Frisékanarienkäfig mit 2 Sitzstangen
Bei der Bewertung sollte man den AGI in 3 (drei) Bereiche einteilen: den Typ, Charakteristik und in Form und allgemeine Kondition.
Der Typ besteht aus Bewertungskriterien Größe , Haltung und Gefieder.
Die Größe repräsentiert das Volumen des Vogels im harmonischen Verhältnis zu allen Merkmalen. Der AGI muss mindestens 21 cm groß sein. Der AGI muss eine gerade und majestätische Haltung zeigen, bei der Kopf, Hals, Körper und Schwanz eine Linie bilden. Es wird toleriert, wenn der Schwanz in einem leichten Bogen nach unten zeigt. Unter Gefieder versteht man die Zusammenstellung von Federqualität, Federquantität, Volumen sowie Federform und Federfarbe. Der AGI muss seidiges Gefieder haben, sehr voluminös und mit der richtigen Form.
Auch in dem Bereich Charakteristik des AGI sind drei Segmente zu berücksichtigen: 1. Kopf und Hals, 2. Rumpf mit Schultern, Brust und Flanke und 3. Schwanz.
Der Kopf ist der Teil des AGI, der ihn unverwechselbar charakterisiert. Er ist groß und rund, mit einem konischen Schnabel auf breiter Basis und normalen Augen. Die Kopffrisuren, die mit viel Federfülle gebildet werden, sind die besonderen Eigenschaften des AGI. Der obere Teil des Kinns ist glatt, der untere Teil wird links und rechts von zwei Federbüscheln, die nach außen wachsen, geziert, die zusammen mit den Favoriten und dem Kragen eine Einheit bilden. Der Hals muss normal ausgebildet sein und die richtige Länge haben. Der Kragen muss die richtige Form haben - Federn die in Form einer Dachrinne in einem Bogen von unten nach oben streben. Der Kragen kann ununterbrochen um den ganzen Hals oder unterbrochen sein, wobei sich ein Drittel von der hinteren Seite mit der Mantelfrisur harmonisch verbindet. Die Besonderheiten des Mantels sind im Abschnitte " Unterscheidungsmerkmale AGI / Pariser Trompeter " gesondert erläutert.
Die obere Brustfrisur besteht aus Federn, die auch von beiden Seiten und der Mitte der Brust in Richtung eines Idealpunktes nach oben zusammenschließen , ohne einen Hohlraum zu bilden. Bei der unteren Brustfrisur streben die Federn von unten nach oben um sich dort mit der oberen Brustfrisur zu vereinigen, ohne einen Hohlraum zu bilden. Die Brustfrisur muss voluminös, symmetrisch und voll ausgeprägt sein. Die Flanken müssen lang, breit und gut entwickelt sein. Die Stützfedern, die sich oberhalb der Schenkel befinden, müssen beidseitig symmetrisch bis zur Flügelbüge aufwärts streben. Der Schwanz muss gut entwickelt sein, stark, lang und gleichmäßig breit über die gesamte Länge. Fehlerhaft ist, wenn der Schwanz spitz zuläuft oder einen "Schwalbenschwanz" bildet. Es wird aber nicht als Fehler angesehen, wenn er im unteren Bereich ein wenig offen ist oder etwas nach unten hängt oder - von oben gesehen - eine rechteckige Form aufweist. Der obere Teil des Schwanzes muss Hahnenfedern aufweisen, lang und gut ausgebildet. Die Flügel müssen gut entwickelt sein und am Körper anliegen, nicht herabhängen und nicht gekreuzt sein. Allerdings wird toleriert, wenn die Spitzen der Flügel leicht gekreuzt werden.
Bewertungskriterien
Kopf, Hals und Kragen - 15 Punkte
Charakteristisch für diese Rasse ist der aufgerichtete Kragen. Aus ihm heraus formt sich die Kopffrisur des teilweisen oder kompletten Capuchons . Der Kopf ist rund und voluminös. Beim teilweisen Capuchon sind verschiedene Ergänzungsfrisuren möglich und zulässig. Das Auge ist sichtbar. Der aufgerichtete Kragen in der Nackenpartie bildet mit dem vorderen Kragen rinnenförmig eine harmonische Einheit. Der kegelförmige Schnabel ist kräftig entwickelt.
Stützfedern - 15 Punkte
Die gut entwickelten Stützfedern, die sich oberhalb der Schenkel befinden, streben leicht geschwungen, beidseitig symmetrisch in Richtung Flügelbug aufwärts.
Größe - 10 Punkte
Die Mindestgröße beträgt 21 cm in Harmonie mit dem Gesamtbild.
Gefieder - 10 Punkte
Das Gefieder ist fein, weich und sehr voluminös.
Mantel und Bouquet - 10 Punkte
Die großen, langen und breitgefächerten Federn der Schulterpartie bilden die Rückenfrisur in Form einer Rose (Rundfrisur). Die Federn hierzu reichen aus dem Mittelpunkt des Rückens und fallen entweder seitlich oder rückwärts. Das Bouquet aus reichem Federwerk im Bürzelbereich komplettiert den Mantel.
Brustfrisur und Unterbauch - 10 Punkte
Bei der voluminösen Brustfrisur streben die Federn nach oben zusammen, in der Nähe des Kragens einen Fächer bildend, ohne dabei eine Öffnung zu zeigen. Der Unterbauch ist stark frisiert und verbindet sich übergangslos mit der Brustfrisur.
Schwanz - 10 Punkte
Der Schwanz besteht aus langen und breiten Federn. Das Schwanzende ist geschlossen. Die Oberschwanzdeckfedern hängen seitlich, gleichmäßig und sichelförmig herab und bilden die Hahnenfedern.
Haltung - 5 Punkte
Die stolze Haltung beträgt mindestens 60 Grad zur Sitzstangenebene; der Schwanz wird in Verlängerung des Rückens leicht fallend getragen.
Flügel - 5 Punkte
Die gleichmäßigen und kräftigen Flügel werden anliegend getragen, eine leichte Überlagerung der Flügelspitzen ist zulässig.
Beine und Füße - 5 Punkte
Die Beine sind kräftig. Die Füße greifen gut um die Sitzstange. Korkenzieherkrallen müssen gekürzt werden. Gekürzte Krallen sind kein Ausschlusskriterium.
Kondition - 5 Punkte
Der Vogel ist sauber und zeigt sich in guter Kondition und Käfiggewöhnung. Auch wird in dieser Position die Sauberkeit des Käfigs berücksichtigt.
Stand: 2010
Fotos AGI / Standardzeichnung
  
  
Fotos: Paul Pütz
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